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RANDBEDINGUNGEN FÜR DAS ZIELSICHERE ERREICHEN PROJEKTIERTER BETONEIGENSCHAFTEN

Randbedingungen für das zielsichere Erreichen projektierter Betoneigenschaften im modernen 5-Stoff-System diverser Betonausgangsstoffe

 

Laufzeit: 01.05.2012 - 31.10.2014

Die Weiterentwicklung betonverflüssigender Zusatzmittel (insbesondere Fließmittel) führte zu dem erkennbaren Trend, in den letzten Jahren vermehrt Betone mit weicheren Konsistenzen herzustellen. Durch weichere Betone kann der Energieaufwand und die körperliche Arbeit für das Einbringen und Verdichten von Beton reduziert werden, was zu schnelleren Arbeitsabläufen und so letztlich zu einer Kostenreduzierung und wirtschaftlicherem Bauen führt. Gleichzeitig sind die Betonhersteller aus wirtschaftlichen Gründen bestrebt, den Zementleimgehalt im Beton zu reduzieren, da auf den Zement bei der Betonherstellung ein vergleichsweise hoher Kostenanteil entfällt. Unterstützt wird diese Entwicklung vermeintlich durch den Einsatz von Fließmittel auf Basis von Polycarboxylatether (PCE). Wie in Abschnitt 2.1.2.2 beschrieben, ist die Wirkung dieser PCEs im Vergleich zu den konventionellen Fließmitteln auf der Basis von Melamin- oder Naphthalinsulfonat stärker von äußeren Einflussfaktoren abhängig. Einhergehend mit den oben beschriebenen Trends zu weicheren Betonen mit reduzierten Leimgehalten wird in den letzten Jahren vermehrt beobachtet, dass sich Fischbetoneigenschaften bei länger andauernden Bauvorhaben trotz gleicher Rezeptur und gleichen Ausgangsstoffen unerwartet signifikant verändern. Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen die wichtigsten Einflussparameter identifiziert werden, die dafür verantwortlich sind, dass Frischbetone, die über längere Zeiträume hergestellt werden, fallweise unplanmäßige Eigenschaften wie eine veränderte Konsistenz, Anzeichen für Sedimentation oder eine beschleunigte oder verlangsamte Festigkeitsentwicklung zeigen. Darüber hinaus sollen Kriterien für den Entwurf von Betonrezepturen erarbeitet werden, die erfüllt sein müssen, damit auch unter der Vielzahl von Einflüssen, die bei der Herstellung eines Betons und seiner Ausgangsstoffe auftreten können, im wirtschaftlich optimierten 5-Stoff-System kein unerwünschtes Frischbetonverhalten auftritt und die Anfälligkeit gegenüber material- und produktionsbedingten Schwankungen möglichst gering ist.